Organisationsleiter Jan Herold und sein Team, bestehend aus den Lehrkräften Frau Asen und Herrn Päckert, zeigten sich sichtlich zufrieden. War es ihnen doch wieder gelungen ein breites Spektrum unterschiedlicher Berufsfelder auf dem Marktplatz Zukunft 2014 zu präsentieren. „Wir freuen uns, dass so viele Unternehmen, Schulen und andere Institutionen unserer Einladung gefolgt sind“, zog Herr Herold ein positives Fazit. Viel Energie und Engagement war im Vorfeld in die Organisation geflossen, die parallel zum normalen Lernbetrieb durchgeführt werden musste. Neben den Lehrkräften waren auch viele Schüler im Einsatz, die helfend zur Seite standen. Die stattliche Anzahl an Besuchern und die professionellen Präsentationen der Teilnehmer, die aufschlussreiche Einblicke in die Berufswelt gewährten, entlohnten schließlich den Aufwand der Organisatoren.

 

Repräsentanten von Bankhäusern wie der VR Bank Oberbayern Südost, der Sparkasse BGL und der Raiffeisenbank Rupertiwinkel waren ebenso vor Ort wie die Krankenkassen AOK Bayern und die Barmer GEK. Maschinenbauer der Kiefel GmbH, der Firma Frimo, der Robel Bahnbaumaschinen GmbH und der Rudholzer GmbH zeigten sich mit ihren Ständen ebenso präsent wie das Stahlwerk Annahütte, die Hawle Armaturen GmbH und die Firma MAFO Systemtechnik im Bereich der Metalltechnik. Auch die Berufsmöglichkeiten der Bundeswehr oder der öffentlichen Verwaltung (Landratsamt) konnten interessierte Jugendliche und ihre Eltern genauer erkunden. Fachleute aus dem holztechnischen Bereich kamen heuer vom Holztechnikum Kuchel und der Staatlichen Berufsschule Freilassing, Experten der Pharmaindustrie von Eurim Pharm, der Gastronomie von der Berufsfachschule für Gastronomie und der Stromtechnik von der Bayernwerk AG. Zu den Teilnehmern gehörten außerdem die Kur GmbH im Berufsfeld Gärtnerei, das Vermessungsamt Freilassing (öffentlicher Dienst), die Privatschulen Dr. Kalscheuer (Berufsfachschule für Hotel und Tourismus), die Firma Aichhorn Gartendesign (Landschaftsgärtnerei), das Steuerbüro Fricke + Kollegen, die AWO Freilassing (soziale Dienst) und die Firma Hörl Kunststofftechnik.  Natürlich waren auch wieder die FOS Freilassing, die Agentur für Arbeit Traunstein, das Autohaus Bachfrieder, die Firma Hochfrequenztechnik Rosenberger und die Berufliche Oberschule Traunstein mit von der Partie.


Eine gute Ausbildung, vielseitige Entwicklungsmöglichkeiten und klare Aufstiegschancen – all das bietet die berufliche Bildung. Und selten waren die Aussichten auf einen Ausbildungsplatz so gut wie heute. Die berufliche Aus- und Weiterbildung ist bei jungen Leuten wohl auch deshalb so beliebt, weil sie auf ganz unterschiedlichen Wegen mit jedem Abschluss einen neuen Anschluss für die persönliche Laufbahn ermöglicht. Hierzulande jedenfalls sehen junge Leute optimistisch in die Zukunft. Das ist die zentrale Botschaft der neuesten Kinder- und Jugendstudien. Während in Ländern wie Griechenland und Spanien weit über die Hälfte aller Heranwachsenden ohne Arbeit dasteht, ist die Zahl der jugendlichen Arbeitssuchenden bei uns weiter zurückgegangen. Sie liegt derzeit bei etwa 7 Prozent.

Die berufliche Bildung ermögliche es jedem auch ohne Gymnasial- oder Hochschulabschluss, den Weg in Führungspositionen oder zur Gründung eines eigenen Unternehmens einzuschlagen, so Klaus Gottschalk von der Agentur für Arbeit Traunstein. Der Arbeitsmarktexperte ist regelmäßig zu Gast in unserem Schulhaus und gibt den Mädchen und Jungen wichtige Ratschläge mit auf den Weg. „In den letzten Jahren nimmt die Anzahl von Realschulabsolventen zu, die eine Ausbildung beginnen, obwohl ihre Noten den Besuch einer weiterführenden Schule oder gar den Eintritt in die gymnasiale Oberstufe ermöglichten“, so Wirtschaftslehrer Jan Herold.

Unsere Abgänger stehen bei den heimischen Firmen hoch im Kurs. „Wir haben Ihre Berufsmesse im letzten Jahr schmerzlich vermisst“, sagt Mike Schulz, langjähriger Ausbildungsleiter der Firma Frimo. Er hatte mit Josef Mösenlechner und Markus Achter gleich zwei ehemalige Schüler im Schlepptau, die den Besuchern mit Rat und Tat zur Seite standen. Beide fanden über ein Betriebspraktikum den Weg in die Firma. „Persönlichkeit, Arbeitseinstellung, Zuverlässigkeit und auch Teamfähigkeit gehören zur Grundausstattung eines angehenden Azubis," so Schulz. Eigenschaften, die die Buben der Realschule häufig in die Waagschale werfen könnten. Mit dieser Meinung steht er nicht allein da. In vielen Unternehmen aus der hiesigen Region genießt der Abschluss der mittleren Reife Wertschätzung, vorausgesetzt die erforderlichen Kompetenzen können mit eingebracht werden. 


                                                                                                                                                       ****


Spätestens seit der Bildungsinitiative „Berufliche Bildung – praktisch unschlagbar“, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gemeinsam auf den Weg gebracht wurde, wird der Trend hin zum Ausbildungsberuf deutlich. Je höher der Schulabschluss, desto klarer die Karrierechancen, diese Einstellung scheint sich selbst als Funktionslüge entlarvt zu haben. „Über den Weg der Ausbildungsberufe und den beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten stehen Ihren Kindern alle Wege offen“, konstatieren die Ministerien und versuchen Eltern und ihren Schützlingen die Alternativen zum Abitur schmackhaft zu machen, zumal zumal unser duales Ausbildungssystem, was die Kopplung von Betrieb und Berufsschule meint, weltweit hohes Ansehen genießt. Es gibt also Alternativen zur Hochschulreife als Voraussetzung für den Karriereweg in der freien Wirtschaft! Es müsse nicht das Abitur um jeden Preis sein, das Eltern häufig forderten, so Gottschalk.

Über 330 staatlich anerkannte Ausbildungsberufe gibt es in Deutschland. Deshalb ist es wichtig sich rechtzeitig mit dem Thema Berufwahl zu beschäftigen, so Gottschalk. Der Schulabschluss gilt nach wie vor als die beste Voraussetzung für einen erfolgreichen Lebensweg. Die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler setzt natürlich noch mehr voraus. Erweiterte Kompetenzen in Bezug auf Fremdsprachen, Computerkenntnisse, Flexibilität, Kommunikation, Selbständigkeit und Teamfähigkeit werden, wie neuere Studien belegen, immer wichtiger. In den meisten Branchen steigt der Bedarf an Fachkräften ebenso wie das geforderte Kompentenzniveau. Aus diesem Grunde haben die Kultusministerkonferenz und der Bundesagentur für Arbeit eine Rahmenvereinbarung getroffen, die die enge Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung vorsieht. Allen jungen Menschen soll der erfolgreiche Übergang von der Schule in Ausbildung, Studium oder Erwerbsleben ermöglicht werden.  

Die Berufsinformationsmesse „Marktplatz“ ist Teil eines umfassenden Programms an unserer Schule, das die Schülerinnen und Schüler der höheren Klassen auf den Einstieg ins Berufsleben vorbereiten soll. Betriebspraktika, Bewerber- und Assessment-Center-Training, der Besuch im BIZ in Traunstein und die Gruppen- und Einzelberatung durch den Berufsberater vor Ort gehören ebenso dazu. „Wichtig ist es für Schulen und Eltern auf dem neuesten Stand zu sein“, so Berufsberater Gottschalk, der uneingeschränktes Lob für die Aktivitäten unserer Schule rund um den Berufseinstieg findet.

Entscheidend sei, dass jeder Einzelne Initiative ergreife und von sich aus aktiv werde, so Herr Herold. Dass Schüler in ihrem freiwilligen Ferienpraktikum ihre Ausbildungsstelle fänden, sei keine Seltenheit mehr. In diesem Herbst habe einer unserer Abgänger eine Ausbildung bei der Firma Kiefel begonnen. Im Rahmen eines Praktikums sei man schon zwei Jahre zuvor auf ihn aufmerksam geworden.

J. Vesper

--------------------

Nochmals herzlichen Dank dem Organisationsteam und den aktiven Jungs der Klassen 9b und 9d - Christian Thoma