Die diesjährige Abschlussfeier verlangte den Organisatoren einiges Improvisationstalent ab. Für 123 Schüler, ihre Eltern, Lehrer und die zahlreichen Ehrengäste galt es passende Räumlichkeiten zu finden. Die Art und Weise, wie es gelang, aus zwei Turnhallen einen Festsaal und einen Speiseraum zu kreieren, zeugt von Ideenreichtum und besonderem Engagement der Schulfamilie, die sich heuer über ausgesprochen leistungsstarke Absolventen freuen durfte.

Die standen am Freitagnachmittag im Mittelpunkt des Festprogramms, das sich abwechslungsreich und unterhaltsam gestaltete und in dem die Festtagsredner zu den ersten Gratulanten zählten. Zuvor hatten Lehrerin Irmengard Wenk, verantwortlich für die Organisation, und Lehrerin Doris Gründl, die sich für gestalterische Aufgaben zur Verfügung gestellt hatte, ganze Arbeit geleistet, genauso wie der 2. Konrektor Martin Prechtl und Hausmeister Helmut Streibl, die für die Bestuhlung der Turnhallen und den Aufbau der Bühne gesorgt hatten.

 „Ein Schiff ist im Hafen sicher, aber dafür ist es nicht gebaut“, forderte Konrektorin Andrea Langenfelder im Rahmen der offiziellen Begrüßung die Jugendlichen auf, in ihrem Tatendrang nicht nachzulassen. Vorab hatten die Schulmusiker unter der Leitung von Musiklehrerin Barbara Ullrich die Gäste musikalisch auf eine „Swingin´ Safari“ mitgenommen, die später mittelalterlich im Reich der „Alten Rittersleut´“ endete.

„Jeder macht Fehler, das Entscheidende ist, dass man aus ihnen lernt“, wusste  Landrat Georg Grabner von persönlichen Erfahrungen zu berichten, um schließlich den rhetorischen Bogen hin zu den für den weiteren beruflichen Werdegang so wichtigen Sekundärtugenden zu schlagen. „Drei bis viermal im Leben wechselt der moderne Mensch den Beruf“, so Grabner, der beim Thema „Bildung“ Prioritäten setzt. Man könne es sich nicht vorstellen, einmal in einem Arbeitsfeld anzukommen, das es heute noch gar nicht gibt. Da eine jahrzehntelange Betriebszugehörigkeit, wie sie früher die Regel war, nur noch in seltenen Fällen vorkommt, sollte man sich rechtzeitig wappnen, um mit der nötigen Flexibilität auf die Erfordernisse der modernen Arbeitswelt reagieren zu können.

Das Leben in die Hand nehmen

Bildung und Wissen seien dafür die Grundlage, so Rektor Christian Thoma. „Sie sind eine wichtige Voraussetzung zur Entwicklung der Persönlichkeit.“ Aber das sei allenfalls ein erster Schritt. „Zuerst nachdenken, dann seine eigene Meinung äußern und vor allem zu ihr stehen“, darauf komme es an, so der Schulleiter. Sei das Grundpaket geschnürt, gehöre auch Mut und Gottvertrauen in den Rucksack für die Lebensreise. „Gib uns alles, was wir brauchen, wenn wir jetzt durch neue Türen gehen“, so hieß es im Tagesgebet im Rahmen des Festgottesdienstes, der das Festtagszeremoniell dieses Nachmittags einleitete.
Mit Selbstvertrauen und göttlichem Beistand gerüstet, kann man „den Sprung ins kalte, unbekannte Wasser wagen“, wie Freilassings erster Bürgermeister Josef Flatscher in seiner Begrüßungsrede zu erläutern wusste. „Man muss etwas wagen, sich etwas zutrauen“, machte Flatscher den jungen Leuten Mut zur Eigeninitiative. „Wer schwimmen lernen will, muss ins Wasser springen“, unterstrich ein chinesisches Sprichwort seine Ausführungen.

Dabei sei das Leben nicht immer ein „Walking on Sunshine“, sondern häufig genug „a schware Partie“ beendete Elternbeiratsvorsitzende Katrin Koller den Reigen der Festtagsreden, nachdem es zuvor Schülersprecher Sebastian Frech gelungen war, sich die Aufmerksamkeit des Auditoriums auf humorvolle Weise zu sichern. „Macht eure Augen und Ohren auf, aber auch euren Mund“, forderte die Vertreterin der Elternschaft die Absolventen auf. Im Laufe der Schuljahre bis zum mittleren Bildungsabschluss sei die notwendige Sicherheit und das Selbstvertrauen dafür gewachsen. Durch den schulischen Einsatz habe sich die Tür ins Leben weit geöffnet. „Seid präsent und mischt euch ein“, forderte sie zu aktiver Lebensgestaltung auf.

Zeit des Abschiednehmens

Mit „Dancing in the Moonlight“ hatte die „Musikwerkstatt“ unter der Leitung von Musiklehrer Dr. Josef Fenninger, die mit „Stressed Out“ auch für den musikalischen Abschluss des Abends sorgte, mit experimentellen Klangfarben unterlegte, musikalisch-rhythmische Akzente gesetzt. Das Gitarrensolo „Night Train“, mit dem Michael Keilhofer aus der Klasse 10 B  das Auditorium beeindruckte, deutete auf seine Weise an, dass die Veranstaltung sich langsam aber sicher auf den Abend hin bewegte.

Wie schwer es Lehrern fallen kann, ihren Schülern Lebewohl zu sagen, wenn man sie viele Jahre lang unterrichtet und zu ihnen eine enge Beziehung aufgebaut hat, war zu erfahren, als die Klassenleiter Alexander Friedl, Jan Herold, Corina Körtvelyessy, Doris Gründl und Christine Asen Einblicke in ihre Gefühlswelt am Tag des Abschiednehmens gewährten. Die Schüler bedankten sich mit netten Präsenten bei ihren Lehrkräften für deren Engagement, ihre Geduld, aber auch für ihre Konsequenz und Beharrlichkeit, mit der sie im Schulalltag häufig agieren mussten und letztendlich erfolgreich waren.

Mit der Durchschnittsnote von 1,18 erreichte Andreas Mader aus der Klasse 10 E das beste Ergebnis seines Jahrgangs. Ihm folgten 27 weitere Prüfungsteilnehmer mit einem Einser-Abschluss. Zu ihnen gehörten
Stefan Lamminger, Valentin Bernhaupt, Thomas Mittermaier, Johann Langwieder, Roman Willberger, Moritz Meißner, Matthias Hager, Christian Spiegelsberger, Florian Hunklinger, Lukas Moltke, Thomas Pritzkau, Linus Fuchs, Mathias Standl, Tobias Wolferstetter, Stefan Gruber, Maximilian Huber, Christian Mamontow, Daniel Aschauer, Florian Hinterstoißer, Johannes Kettenberger, Lukas Pöllner, Korbinian Thanbichler, Patrick Zauner, Wolfgang Berger, Horst Hummelberger, Korbinian Gasser und Marcel Roth.

Zum Schluss wurden Florian Mader und Felix Stobitzer, beide aus der Klasse 10 D, für ihr jahrelanges Engagement im Schulsanitätsdienst ausgezeichnet.

J. Vesper

>> zur Bildergalerie

Die Klassenfotos in Originalgröße (ca. 4 MB):

joomplu:5168 joomplu:5169 joomplu:5172 joomplu:5177 joomplu:5180