Die bayerische Realschule hat in den vergangenen Jahren ihren Stellenwert im dreigliedrigen Schulsystem bei Eltern und Schülern deutlich erhöhen können. So schnellte die Zahl der Neuanmeldungen für das nächste Schuljahr an unserer Schule völlig unerwartet deutlich nach oben.

Man beobachtet nicht selten, dass Schülerinnen und Schüler trotz einer Gymnasialempfehlung nach der vierten Klasse sich gemeinsam mit ihren Eltern für einen Wechsel zur Realschule entscheiden. Die Motive dafür sind unterschiedlich.

Tiefere Einblicke ins Schulgeschehen erhalten die jungen und älteren Besucher am Tag der offenen Tür. Außerdem besuchen die betreffenden Grundschulen der Umgebung am Grundschultag unserer Schule einzelne Klassen während des Unterrichts. Die Realschule bietet – neben der Vermittlung von Theorie und Praxis – ein umfassendes und vielfältiges Lehr – und Lernangebot. Dieses richtet sich vor allem an junge Menschen, die an theoretischen Fragen interessiert sind und gleichzeitig praktische Fähigkeiten und Neigungen einbringen. Vermittelt wird eine fundierte Allgemeinbildung und wesentliche Grundlagen für vielfältige berufliche Karrierewege sowie für die schulische Weiterqualifizierung. Durch die Schwerpunktbildung in verschiedenen Wahlpflichtfächergruppen wird den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, den Realschulabschluss entsprechend der eigenen Interessens- und Begabungsbereiche abzulegen.

 „Die Realschule schafft eine perfekte Verbindung von Theorie und Praxis“, so Anna Stolz, bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus. Das bayerische Realschulabschlusszeugnis sei ein echtes Qualitätssiegel und im Handwerk, in der Industrie, in der Verwaltung, aber auch bei den kreativen und sozialen Berufen genieße es höchste Anerkennung, so Stolz. Mit ihm stünden den jungen Leuten alle Türen offen, so die Ministerin. „Für mich gilt: Unsere bayerische Realschule ist ein Erfolgsmodell.“

Zeit und Raum für außerunterrichtliche Aktivitäten, die zumeist am Nachmittag stattfinden, bietet die Realschule im Rupertiwinkel den Mädchen und Jungen zuhauf: sie reichen von der Schulmusik, übers Klettern, Mountainbiken und andere Sportangebote bis zu den Schulsanis. Auch die Kennenlerntage, die Nachmittagsbetreuung bis hin zur Arbeit der Tutoren, die sich alljährlich um die neuen Fünfer kümmern. Überdurchschnittliches digitales Equipment, Förderkurse, Robotik, Kunst, Traditionspflege, Schwimmunterricht für die unteren Klassen, die Partnerschaft mit dem Schülerforschungszentrum Berchtesgadener Land, Schülerreisen nach England und Frankreich, das schulische Angebot ist mannigfaltig.

Schüler schätzen die vielfältigen praktischen Anforderungen im Werkunterricht, sie nutzen die Gelegenheit zu verschiedenen Praktika. Die berufliche Orientierung spielt an der Realschule eine zentrale Rolle. In den höheren Klassen bildet sie das fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsziel. An allen staatlichen Realschulen haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ein Betriebspraktikum abzuleisten. Seit über 10 Jahren gibt es in jedem Schulaufsichtsbezirk in Bayern mehrere Realschulen, die sogenannte KOMPASS-Schulen sind, zu ihnen gehört auch die Realschule im Rupertiwinkel. Hinter diesem Terminus verbergen sich Schlagworte wie „Kompetenz“, „Stärke“, „Selbstbewusstsein“ und selbstständiges Lernen. Realschulen, die sich KOMPASS-Schulen nennen, arbeiten explizit stärkenorientiert, eröffnen schülerzentrierte Arbeitsformen und Möglichkeiten der Projekt- und Portfolioarbeit.

Um die jungen Menschen optimal auf das Berufsleben vorzubereiten und sie in ihren Neigungen zu fördern, können sie ab der 7. Jahrgangsstufe zwischen vier verschiedenen Wahlpflichtfächergruppen wählen, wie bereits oben erwähnt. An der Realschule im Rupertiwinkel werden folgende Wahlmöglichkeiten angeboten: Wahlpflichtfächergruppe I mit Schwerpunkt im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich, Wahlpflichtfächergruppe II mit Schwerpunkt im wirtschaftlich-kaufmännischen Bereich, Wahlpflichtfächergruppe III a mit Schwerpunkt im sprachlichen Bereich, Wahlpflichtfächergruppe III b mit Schwerpunkt im gestalterisch-handwerklichen Bereich.

Johannes Vesper