… an Bahngleisen ist oft kein Kraut gewachsen. Frau Hofmeister (unser Foto) von der Bundespolizei setzt regelmäßig alles daran, um Kinder und Jugendliche auf die Gefahren rund um den Bahnbetrieb aufmerksam zu machen.

Frau Hofmeister ist Polizistin durch und durch und ein bekanntes Gesicht im Schulhaus. Schon seit ein paar Jahren konfrontiert sie unsere Fünftklässler mit der leidigen Thematik, die das lebensgefährliche Verhalten im Gleisbereich in den Mittelpunkt stellt. Zuletzt kurz vor den Herbstferien.
Das rund 33.300 Kilometer lange Streckennetz der Deutschen Bahn führt vielerorts durch bewohntes Gebiet. In Städten und Gemeinden gibt es rund 5.700 Bahnhöfe. Hinzu kommen Abstell- und Rangieranlagen oder Bahnübergänge, an denen sich Schiene und Straße kreuzen. Trotz klarer Regeln und Hinweisschilder kommt es an diesen Bahnanlagen leider immer noch vor, dass sowohl Erwachsene als auch Kinder ihr eigenes und das Leben anderer durch leichtfertiges Verhalten und Unachtsamkeit gefährden.
Anders als Fahrzeuge auf der Straße können Züge Hindernissen nicht ausweichen. Sie haben wegen ihrer großen Masse einen sehr langen Bremsweg: Bei einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern braucht ein Zug selbst bei einer Vollbremsung noch etwa 800 bis 1.000 Meter, bis er zum Stehen kommt. Außerdem nutzen mehr und mehr moderne Züge das Schienennetz, die wesentlich leiser als ihre Vorgängermodelle fahren und erst spät zu hören sind. ICE-Züge fahren mit durchschnittlich 160 Stundenkilometern auch durch einige Bahnhöfe und Haltepunkte.
Vorsicht ist auch bei elektrischen Oberleitungen mit einer Spannung von 15.000 Volt geboten. Berührungen verursachen meist tödliche Verletzungen und selbst bei einem Abstand von bis zu eineinhalb Metern kann der Strom in einem Lichtbogen überspringen. Daher ist es wichtig, immer genügend Abstand zu Oberleitungen zu halten und sich nicht durch das Klettern auf Fahrzeuge in Lebensgefahr zu begeben.
Besonders sensible Stellen entlang der Schienen sichert die DB gesondert ab, beispielsweise an Hochgeschwindigkeitsstrecken. Die Maßnahmen reichen von zusätzlicher Bestreifung durch die Bundespolizei über Schilder, Erdwälle oder anderen Hindernisse wie Lärmschutzwände oder Bepflanzungen bis hin zu Zäunen. Ein Einzäunen des gesamten Streckennetzes ist – wie bei Wasserstraßen und Autobahnen auch – aufgrund der Größenordnung nicht möglich.
Gemeinsam mit der Deutschen Bahn und weiteren Partnern setzt sich daher die Bundespolizei für eine umfassende Aufklärung ein. Das gemeinsame Ziel ist es, durch frühzeitige Information Unfälle an Bahnanlagen wirksam zu verhindern. Dabei lautet der wichtigste Grundsatz: Es ist verboten, Bahnanlagen zu betreten! Wo Züge fahren, ist kein Platz für Abenteuer. Selfies im Gleis oder die Abkürzung über die Schienen sind genauso lebensgefährlich wie das Klettern auf abgestellte Züge.
Frau Hofmeister folgte einer Einladung von Herrn Daxl, Verkehrsbeauftragter der Schule.


Johannes Vesper