Für viele der zu ehrenden Schulen war es am letzten Donnerstag eine neuerliche Beurkundung ihrer geleisteten Arbeit auf digitaler Ebene. Auch die Realschule im Rupertiwinkel wurde wiederholt geehrt: zum zweiten Mal erhielt sie die Auszeichnung als „Digitale Schule“ und zum dritten Mal als „Mint-freundliche Schule.“ Die Auszeichnungen wurden per Videoschaltung vorgenommen.

„Wir wollen Schülerinnen und Schüler fürs Programmieren begeistern“, so Tom Wiedemann vom IT-Unternehmen App-Camps, der an diesem Nachmittag aus Hamburg zugeschaltet ist. „Mit unserer Online-Lernplattform können Schulen ganz einfach Programmierkurse anbieten.“ Die Schüler arbeiteten selbstständig und dank der Lernkarten je nach Kenntnisstand im eigenen Tempo. Das Besondere dabei sei, dass Lehrkräfte die Materialien einsetzen könnten, ohne selbst Experten zu sein.“ Die Materialien werden kostenlos zur Verfügung gestellt. App-Camps ist ein gemeinnütziges Unternehmen.
Gleiches gilt für die von Dr. Reinhard Pittschellis präsentierte Initiative. Er stellte den „bionischen Fisch in Action“ vor. Bionik begeistert Menschen jeden Alters, sie weckt Neugierde und Interesse – und damit lernt es sich leichter. Mithilfe eines neuen motivierenden Bildungskonzepts vereint Festo als Lernunternehmen den Bereich Bionik mit Bildung: Bionics4Education richtet sich an junge Menschen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren und
Zwei Beispiele von vielen, wie sie bayern- und bundesweit bahnbrechend die Zukunft von „MINT“ wesentlich prägen. Denn es ist offenkundig, dass naturwissenschaftlich-technisch qualifizierte Fachkräfte an allen Ecken und Enden fehlen, der Wirtschaftsstandort Deutschland ist nach Meinung vieler Experten durch den Mangel an Nachwuchs in den MINT-Qualifikationen gefährdet. Engpässe gibt es dabei sowohl im akademischen als auch im Bereich der MINT-Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung, so der stellvertretende Vorsitzende von “MINT Zukunft schaffen!”, Prof. Dr. Hannes Federrath, der gemeinsam mit Dr. Wieland Holfelder von Google Germany die Ehrungen vornahm. Holfelder ist seit 2008 Leiter des Google Entwicklungszentrums in München.
„Den Schulen, die heute ausgezeichnet werden, möchte ich von Herzen sagen: Herzlichen Glückwunsch! Ihr macht einen tollen Job und wir sind sehr stolz auf Euch!“, so Holfelder. Er findet anerkennende Worte für die engagierten Lehrer und bedauert, dass erst fünf Prozent der bayerischen Schulen eine entsprechende Auszeichnung erhalten haben.
Auch Kultusminister Michael Piazolo, aus München zugeschaltet, reihte sich unter die Gratulanten ein ebenso wie die Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach. In ihrem Videogruß lobte die Ministerin die ausgezeichneten Schulen und stellte fest, dass die heutige digitale Schule unser reales Leben, unsere Realität präzise abbildet. „Schulen brauchen ein digitales Profil als Teil ihrer DNA“, so Gerlach.
Das digitale Profil der Knabenrealschule wird im Wesentlichen durch engagierte Fachbetreuung, durch die qualifizierte und einsatzfreudige Arbeit der Fachlehrer, durch Angebote im Wahlfachbereich, durch das Schülerforschungszentrum BGL als Kooperationspartner, durch mehrere Tabletklassen und die großzügige Ausstattung durch den Sachaufwandsträger bestimmt. Auf dieser Basis können den Schülern vielfältige Lernmöglichkeiten auf digitaler Ebene und in den Mintfächern eröffnet werden.

Johannes Vesper